Vorkonfektioniert: Auf die Plätze. Fertig. Los! | Corning

Vorkonfektionierte Lösungen: Auf die Plätze. Fertig. Los!

Vorkonfektionierte Lösungen: Auf die Plätze. Fertig. Los!

Die Nachfrage nach Bandbreite steigt mit der zunehmenden Vernetzung unserer Welt und der zunehmenden Reife datenintensiver Anwendungen wie künstlicher Intelligenz sprunghaft an. Natürlich erfordert das Anpassungen und bedeutet gleichzeitig Wachstum für die Rechenzentrumsbranche. Moderne Rechenzentren müssen in der Lage sein, riesige Datenmengen zu verwalten und zu speichern, und so schnell wie möglich betriebsbereit zu sein – während sie Kundenanforderungen zuverlässig und flexibel rund um die Uhr erfüllen.

Dabei reicht die Bandbreite an Rechenzentren von kleinen Edge- und privaten Enterprise-Rechenzentren bis hin zu Multitenant- und Hyperscale-RZs oder Campussen. Interconnect-Anwendungen und -lösungen für Rechenzentren haben sich zu einem wichtigen und schnell wachsenden Segment entwickelt, um groß angelegte Implementierungen zu unterstützen, wie beispielsweise die Vernetzung von riesigen Datenhallen mit mehr als 10.000 Glasfasern.

Traditionell werden diese Fasern in Außenumgebungen gespleißt. Bei einer Anzahl von 1728, 3456 – oder mehr – kann es aber Wochen dauern, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, diese Mengen an Glasfasern zu spleißen und sie in das Gebäude zu bringen. Auch innerhalb des Rechenzentrums lässt sich eine Verlagerung hin zu Netzwerkinfrastrukturen mit höherer Geschwindigkeit und Dichte erkennen, und zwar von einer dreistufigen Architektur hin zu flacheren Leaf-Spine-Netzwerken, die den zunehmenden Datenverkehr in Ost-West-Richtung unterstützen.

Erschwerend kommt hinzu, dass qualifizierte Fachkräfte oft nicht oder nicht in außreichender Zahl zur Verfügung stehen. Doch selbst mit diesen Arbeitskräften stellen Spleißarbeiten bei hochfaserigen Kabeln eine Herausforderung dar. Die Gefahr, dass Spleiße falsch ausgerichtet oder ein falsches Faserbändchen gespleißt wird, steigt mit zunehmender Anzahl der Fasern.

Zeit ist Geld. Vor allem bei großen Rechenzentrumsprojekten. Betreiber wissen, dass sie es sich nicht leisten können, Verzögerungen bei der Netzwerkinstallation zuzulassen.  Wie kann dieses Problem also gelöst werden?

Das Argument für Plug-and-Play

Einer der effektivsten Ansätze sind vorkonfektionierte Lösungen, die das Spleißen vor Ort vollständig überflüssig machen. Sorgfältige Tests der Verkabelung können außerhalb des Standorts in einer kontrollierten Umgebung durchgeführt werden und das komplette Paket dann zur Installation in unzähligen Rohren und Kabeltrassen einsatzfertig auf die Baustelle geliefert werden. Sowohl das vertikale als auch das horizontale Kabelmanagement kann durch den Einsatz von vorkonfektionierten Verkabelungslösungen mit Trunks (Stammkabel), Patchkabeln und Modulen, oft „Plug-and-Play“-Systeme genannt, verbessert und vereinfacht werden.

Da die LWL-Kabel nicht vor Ort gespleißt werden müssen, verringert sich der Zeitaufwand und entsprechend die Kosten für die Installation. Darüber hinaus reduziert die einfachere und leichtere Implementierung Fehlerquellen und erfordert keine speziell geschulten Fachkräfte.

Wenn sich der Zeitplan für den Bau eines neuen Gebäudes verzögert und andere unvorhersehbare Faktoren wie ungünstige Witterungsbedingungen oder Lieferengpässe die Zeitplanung gefährden, bietet die schnelle Installation mit vorkonfektionierten Verkabelungslösungen einen großen Mehrwert. Es könnte der entscheidende Beitrag sein, der sicherstellt, dass das gesamte Projekt rechtzeitig abgeschlossen werden kann. Bei korrekter Implementierung kann die Installationszeit in Data Center Interconnect Anwendungen für Rechenzentren um bis zu 70 Prozent reduziert werden und ein Sechs-Wochen-Projekt lässt sich in nur zwei Wochen abschließen.

Die Skalierbarkeit vorkonfektionierter Systeme ist ebenso entscheidend, wenn wir über Rechenzentrumserweiterungen sprechen. So kann mit dieser Lösung ein Projekt auf der Grundlage eines einzigen Entwurfs mehrfach repliziert werden, um eine kosteneffiziente Lösung für steigende Anforderungen zu finden.

The scalability of pre-terminated systems is also important in supporting cabling projects as they mature. As a data centre grows or develops, being able to take a blueprint and recreate a project multiple times allows for a cost-effective solution to increasing demands. 

Wo ist also der Haken?

Rechenzentrumsbetreiber befürchten, dass mit vorkonfektionierten Verbindungen die Linkleistung beeinträchtigt wird. Doch die heutigen vorkonfektionierten Lösungen bieten eine Qualität, die den Verkabelungsstandards in Bezug auf die Einfügedämpfung der Netzwerkverbindung entspricht oder diese übertrifft, verglichen mit gespleißten Lösungen.  Dafür erfordern Plug-and-Play-Lösungen jedoch eine detaillierte Planung im Vorfeld, bei der die Umgebung und der Grundriss des Rechenzentrums genau berücksichtigt werden. Denn Anpassungen im laufenden Betrieb sind schwierig, wenn das Spleißen bereits im Werk erfolgt ist.

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist die Polarität der Glasfasern innerhalb des gesamten Netzwerks. Ein Thema, das bereits bei vielen Installationsprojekten Kopfzerbrechen bereitet hat. Zur Datenübertragung werden ein Sender und ein Empfänger an je einem Ende der Verbindung benötigt, dabei spielt die richtige Zuordnung der Fasern in einem glasfaserbasierten System eine entscheidende Rolle. Diese Zuordnung bezeichnet man als Polarität. Dies wurde mit der Einführung des Multifaser-Steckverbinders (MPO) in den 1990er Jahren noch kritischer, da die Systeme verschiedener Anbieter unterschiedliche Polaritätsmethoden (Typ A, B oder C) verwenden, die alle in der Norm ANSI/TIA-568-B.1 definiert sind.

Die Herausforderung bei bestehenden Infrastrukturen liegt also darin, dafür zu sorgen, dass bereits installierte Produkte und neue Produkte korrekt funktionieren und mit der gleichen Polarität ausgestattet sind. Plug-and-Play-Lösungen, die eine universelle Polarität verwenden, bringen hier Erleichterung für den Kunden, da sie immer die richtige Polarität im Netzwerklink haben.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer vorkonfektionierten Lösung achten?

Wichtig ist die genaue Messung der benötigten Kabellängen, da die vorkonfektionierten Trunks und Harnesse (Aufteilkabel) in der Regel auf Bestellung gefertigt werden. Auch die Systempolarität muss berücksichtigt werden. Das kann jedoch, wie bereits erwähnt, durch Komponenten mit universeller Polarität leicht gelöst werden. Die Zusammenarbeit mit Herstellern von Systemlösungen, die zusätzliche Unterstützung anbieten, um Genauigkeit und absolute Sicherheit zu gewährleisten, ist deshalb von Vorteil.

Plug-and-Play-Lösungen spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der Platzeinsparung im Rechenzentrum, zum Beispiel durch die Entwicklung von hochfasrigen Kabelkonfektionen, sowohl mit kleinformatigen Duplex- als auch mit Mehrfasersteckern. Strukturierte Verkabelungslösungen können werkseitig gebündelt und vorkonfektioniert werden, was die Installation von dichter gepackten Fasern in Trunks ermöglicht und hilft, künftiges Wachstum mit einem besseren Faserzugang zu bewältigen, während gleichzeitig qualitativ hochwertige, werkseitig vorpolierte und einbaufertige Produkte bereitgestellt werden.

Hersteller können sogar vorkonfektionierte Lösungen anbieten, die die Aufteilung von parallel-optischen Hochgeschwindigkeits-Ports (40G bis 800G) in Ports mit niedrigeren Geschwindigkeiten ermöglichen, die dann Endgeräte versorgen. Das erfolgt über Aufteilkabel oder Port-Breakout-Module. Daraus ergeben sich erhebliche Dichtevorteile sowohl in Bezug auf die angeschlossene Elektronik (und damit die Kosten) als auch auf die Anzahl der Gehäuse in den Verkabelungsbereichen sowie Einsparungen bei Strom und Kühlung.

Eine letzte Überlegung ist, dass die vorkonfektionierte Verkabelung je nach Standort und bei großen Aufträgen für die Kunden zunächst längere Lieferzeiten bedeuten kann. Ein guter Überblick über die Verfügbarkeit diversifizierter und lokaler Hersteller in den Zielregionen für möglichst effektive Transportwege und verkürzt Transportzeiten, kann Lieferzeiten von Wochen auf Tage reduzieren.

Die Entwicklungen bei vorkonfektionierten Lösungen machen es für Rechenzentrumsbetreiber und ihre Installateure schneller und einfacher, entscheidende Verkabelungsaufgaben zuverlässig zu erledigen. In Anbetracht der wachsenden Zahl und Größe von Rechenzentren und der zusätzlichen Vorteile – einschließlich Kosteneinsparungen und geringerem Materialverbrauch – werden vorkonfektionierte Systeme für Installateure zunehmend attraktiver.

Cindy Ryborz
Corning Optical Communications
Letzte Aktualisierung: November 2023

Cindy Ryborz

Cindy Ryborz ist EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) Marketing Manager für Rechenzentren. In dieser Funktion leitet sie die Online- und Offline-Marketingaktivitäten für die Segmente Enterprise, Colocation/Multitenant und Hyperscale Data Center in der gesamten Region.

Cindy verfügt über mehr als 14 Jahre Erfahrung in den Bereichen Kundenbetreuung und Marketing bei Corning. Im Juni 2012 trat sie dem Marketing-Team bei und war für die Umsetzung der Local Area Networks-Strategie von Corning in der gesamten EMEA-Region verantwortlich. Im Jahr 2016 übernahm sie die Rolle des Strategischen Marketing Managers für In-Building Networks, Local Area Networks, bevor sie 2018 in ihre aktuelle Rolle wechselte.

Cindy hat einen Master of Arts von der Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland.

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