Eine Dot-Com-Datenexplosion mit extra-schneller Glasfaser-Kommunikation bei hoher Bandbreite | Eine Zeitreise durch die Geschichte der Glasfaser-Technologie | Corning

Die Dot-Com-Datenexplosion

Die Dot-Com-Datenexplosion

Zu Beginn der 1990er hatte niemand einen Webbrowser. Nur 42% der Amerikaner kamen zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon einmal mit einem Computer in Berührung. Am Ende des Jahrzehnts hatte der Dot-Com-Wahnsinn unser Leben revolutioniert und führte zum Umbruch ganzer Branchen. Zeitungen, Einzelhandel, Flugreservierungen, Arbeit und Unterhaltung verlagerten sich langsam auf das aufstrebende World Wide Web.

Nichts davon wäre möglich gewesen ohne die schnellen Glasfasernetze und ihre hohen Bandbreiten, die auf der ganzen Welt aufgebaut wurden. Im Jahr 2000 gab es eine nahezu unstillbare Nachfrage nach Bandbreite, die nur durch Glasfaserkabel gedeckt werden konnte.

Die neue Ära des Internets entwickelte sich in rasender Geschwindigkeit. Sie begann, als Tim Berners-Lee, ein Software-Ingenieur am Schweizer Forschungszentrum CERN, frustriert darüber war, dass es für die CERN-Wissenschaftler so schwierig war, Ideen und Daten über inkompatible Plattformen auszutauschen. 1989 schlug er seinen Chefs deshalb eine Idee für ein System vor, das er ursprünglich Mesh nannte. Ein Jahr später hatte Berners-Lee drei wesentliche Technologien entwickelt, die auch heute noch als Grundlage für das Internet dienen: Hypertext Markup Language (HTML), Hyptertext Transfer Protocol (HTTP) und Uniform Resource Locator, was wir heute als Web-Adresse oder URL bezeichnen. Im selben Jahr veröffentlichte Berners-Lee die erste Webseite im World Wide Web, wie er es zu diesem Zeitpunkt bereits nannte.

1993 beschlossen Berners-Lee und CERN, den Quellcode für das Internet öffentlich zugänglich zu machen und das Web zu einer offenen und demokratischen Plattform für alle zu machen. Im selben Jahr entwickelte Marc Andreessen, ein Student an der University of Illinois, Champaign-Urbana, den ersten Webbrowser namens Mosaic. „Betrachten Sie es als eine Karte zu den vergrabenen Schätzen des Informationszeitalters“, schrieb die New York Times in einer Story über Mosaic.

Bereits im darauffolgenden Jahr war die Dot-Com-Datenexplosion gezündet. Andreessen war Mitbegründer von Netscape, um Mosaic zu vermarkten, und Microsoft brachte den konkurrierenden Browser Internet Explorer auf den Markt. Jerry Yang und David Filo gründeten Yahoo! als ersten Internet-Führer, und Jeff Bezos startete Amazon.com. Die erste Bannerwerbung im Internet wurde für Zima auf Hotwired.com geschaltet.

Bis 1995 hatte sich die Welt für immer verändert. "Das Jahr des Internets", titelte Newsweek in seiner Jahresendausgabe. „Können Sie sich an einen Tag erinnern, an dem keine verrückte Geschichte aus dem Internet in den Zeitungen stand?“, schrieb Steven Levy in Newsweek. 1995 führte Sun Java ein, eine einfache Möglichkeit, Webseiten mit Bildern und einfachen Animationen wie tanzenden GIFs zu illustrieren.

Das Online-Surfen von zu Hause aus konnte eine frustrierende Angelegenheit sein, da die meisten Hausanschlüsse über Einwahlmodems und Kupfer-Telefonleitungen liefen. Es dauerte manchmal Stunden, ein Farbfoto herunterzuladen.

RealAudio stellte die erste Musik-Streaming-Technologie vor. Mark Cuban war Mitbegründer von Broadcast.com, einer Online-Radioseite, wurde aber schon bald auch zum Verfechter von Online-Videos.

Das Online-Surfen von zu Hause aus konnte eine frustrierende Angelegenheit sein, da die meisten Hausanschlüsse über Einwahlmodems und Kupfer-Telefonleitungen liefen. Es dauerte manchmal Stunden, ein Farbfoto herunterzuladen. Die notwendigen Daten für diese Anwendungen -seien es Bilder, Lieder, Spiele oder Videoclips- strapazierten weiter die Glasfaserverbindungsleitungen, die das Rückgrat des Internets bildeten.

Während der 1990er Jahre suchten Wissenschaftler auf der ganzen Welt weiterhin nach Möglichkeiten, die Faserkapazität zu erhöhen. Corning stellte eine neue, effizientere dispersionsverschobene Faser vor, die eine größere Bandbreite über größere Entfernungen ermöglichte. Neal Bergano von Bell Labs schickte fünf Gigabit pro Sekunde durch über 9.000 km Glasfaser mit optischen Verstärkern, die dann 1996 in den unter dem Atlantik und dem Pazifik verlegten Glasfaserkabeln verwendet wurden. Etwa zur gleichen Zeit begann AT&T mit dem Einsatz des Wellenmultiplexverfahrens (WDM) – einer Methode zur gleichzeitigen Übertragung verschiedener Wellenlängen des Lichts, um die Kapazität zu erhöhen und Daten effizienter zu senden. 1996 begannen Fujitsu, NTT Labs und Bell Labs dann Experimente mit Glasfasern, die ein Terabit pro Sekunde übertragen konnten.

Je mehr Bandbreite verfügbar wurde, desto mehr Möglichkeiten fand die Menschheit, sie zu nutzen. Adobe Flash brachte 1996 Grafiken und Videos ins Internet. In den späten 1990ern führte Nokia mit dem Nokia 9000 Communicator das erste Mobiltelefon ein, das Zugang zum Internet ermöglichte, und Reed Hastings und Marc Randolph gründeten Netflix, das später Filme über das Internet streamen würde. Google startete seine Suchmaschine, und die Deregulierung in Indien führte zu Software-Outsourcing-Diensten, die den Transportcode zwischen Indien und den USA hin und herschickten. Napster führte das Peer-to-Peer-Filesharing von Musik ein, die finnische Firma Benefo stellte das erste Telefon mit GPS (Global Satellite Positioning) vor, und der MIT-Forscher Kevin Ashton prägte den Begriff "Internet der Dinge" (IoT), um die Vielzahl kleiner Geräte zu beschreiben, die irgendwann über das Internet miteinander kommunizieren sollten.

Ein Durchbruch im Glasfaserbereich jagte den anderen, um mit diesen rasanten Entwicklungen Schritt zu halten. Heute kann Glasfaser mehr als hundert verschiedene Lichtfarben oder Wellenlängen gleichzeitig übertragen, was die Kapazität jeder einzelnen Faser enorm erhöht. Das 2015 durch den Atlantik verlegte Seekabel war 20 Mal schneller als das zwei Jahrzehnte zuvor verlegte Glasfaserkabel.

So wie einst ein expandierendes Glasfasernetz das Wachstum des Internets in den 1990er Jahren ermöglichte, dient Glasfaser heute immer noch als Rückgrat für Innovationen im Internet.

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